Der „Evakuierungsmarsch“ von Hamburg-Fuhlsbüttel nach Kiel-Hassee (12.-15. April 1945)

Von Uwe Fentsahm

„Am 7. Dezember 1946 berichtete Minna Lieberam – eine ehemalige Inhaftierte des Polizeigefängnisses Hamburg-Fuhlsbüttel – einem Vertreter der britisch-polnischen War Crime Investigation Unit: ‚Ich kam nach Kiel-Hassee mit dem Transport der kranken und Körperbehinderten. Auf einem Wagen kamen diejenigen mit uns, die während der Verhöre so zusammengeschlagen wurden, dass sie sich nicht mehr bewegen konnten. Auf dem Wege kamen wir an den marschierenden Kolonnen vorbei. Die Menschen waren in furchtbarem Zustande. Die meisten waren barfuss, und ihre Füsse waren mit eiternden Wunden bedeckt. In Kiel – Hassee haben mir Kameraden erzählt, dass viele Menschen auf dem Transport erschossen wurden.’“

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Der Autor zeichnet anhand der wissenschaftlichen Literatur, von Prozessakten sowie seinen neueren Funden im Public Record Office die Ereignisse eines „Evakuierungsmarsches“ vom Hamburger Polizeigefängnis in Fuhlsbüttel zum „Arbeitserziehungslager Nordmark“ der schleswig-holsteinischen Gestapo nach, bei dem mindestens neun Menschen ums Leben kamen.

Der Autor

Uwe Fentsahm, geboren 1956, seit 1985 Lehrer in Preetz. 1988 Umzug von Kiel nach Wattenbek bei Bordesholm, seitdem Beschäftigung mit dem dortigen Lager der Deutschen Werke Werft und dem Lager der Kieler Baufirma Habermann & Guckes. Mehrere Publikationen zu regionalgeschichtlichen Fragen und zum Thema Zwangsarbeit. Mitarbeiter der Internetseiten www.zwangsarbeiter-schleswig-holstein.de.


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