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Uwe Danker

Stand der historischen Forschung zum Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein [1]

Eine sachfremde Bemerkung vorweg: Ich möchte der Landeszentrale und ihrem Leiter Karl Heinz Harbeck danken für die Idee und Organisation des Forums Geschichte. Zu Beginn des Gedenkjahres 1995 ist es sinnvoll, das historisch-politische Selbstverständnis der Deutschen und die Situation im eigenen Bundesland zu hinterfragen. Daß Sie alle als Multiplikatoren sich diesen Tag dafür freigenommen haben, deutet auch an, daß die - wie Sie wissen - reichlich konfliktbeladene Debatte um die Erforschung und Vermittlung der schleswig-holsteinischen Zeitgeschichte zumindest eine Tatsache beachten muß - jene nämlich, daß es ein Bedürfnis an regionaler Zeitgeschichte und kritischer Reflexion der jüngsten Landesgeschichte gibt, oder, um es in der modernen Sprachadaption der Politik zu sagen, daß es einen Markt für das gibt, was wir professionell betreiben. Und das freut und bestärkt mich.

Das gemeinsame Thema lautet: "Stand und Perspektiven der historischen Forschung über die Zeit des Nationalsozialismus und die Nachkriegszeit in Schleswig-Holstein". Als erstem Redner kommt mir - leider - der langweiligste Part zu: Ich berichte über den Stand der Forschung zum Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein, einschließlich seiner Vor- und Nachgeschichte. Die Kollegen Jürgensen und Paul werden Überlegungen zu den Perspektiven bieten.

Schleswig-Holstein weist einige Besonderheiten auf, die in unserem Zusammenhang interessieren: In dieser Provinz erzielte die NSDAP im Juli 1932 mit 51% der Stimmen ihr reichsweit bestes Ergebnis; Schleswig-Holstein galt innerhalb der NSDAP als 'Mustergau'. Die überwiegende Agrarstruktur entsprach den Idealvorstellungen des zukünftigen Deutschland mit einer schollengebundenen, bäuerlichen "arischen" Bevölkerung. Gauleiter Hinrich Lohse, aus einer kleinbäuerlichen Familie stammend, mit begrenztem Horizont, aber nationalsozialistischem Tatendrang, ein zuverlässiger Gefolgsmann des Führers, wurde 1941 auserkoren, als Chef der zivilen Verwaltung das aus besetzten sowjetischen Gebieten gebildete Reichskommissariat Ostland zu beherrschen, eine Region, die die baltischen Staaten und Weißrußland umfaßte, mithin größer war als das heutige Deutschland.

Lohse baute seine Verwaltung vorwiegend mit alten Kämpfern und Verwaltungsexperten aus seinem Heimatgau auf, so daß im fernen Ostland auch ein Stück schleswig-holsteinischer Regionalgeschichte stattfand: Allein mindestens 500 000 baltische und weißrussische Juden wurden 1941 bis 1944 hier systematisch und planmäßig ermordet. Und wenn in den letzten Wochen in Zeitungen zu lesen war, daß überlebende Juden endgültig keine individuelle deutsche Wiedergutmachung erhalten, dann ist das auch regional zu verorten. Von vereinzelten Ausnahmen ab-


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gesehen, wurden nach dem Ende des II. Weltkrieges Lohse und seine Vasallen von der Zivilverwaltung - inzwischen in ihre Heimat zurückgekehrt - für diese Verbrechen juristisch nicht zur Rechenschaft gezogen.

Und nicht nur das, die schleswig-holsteinische Nachkriegsgeschichte läßt sich für ihre ersten Jahrzehnte chronologisch nach NS-Skandalen ordnen: Lina Heydrich erstritt hier ihre Witwenrente; überdurchschnittlich viele ehemalige Angehörige der Gestapo, des Reichssicherheitshauptamtes und der NS-Justiz fanden neue leitende Betätigungen als Juristen und Polizisten; Werner Catel, Obergutachter der Kindereuthanasie, wurde Chef einer Universitätsklinik; KZ-Ärztin Hertha Oberhäuser praktizierte in Stocksee; Oberreichsanwalt Ernst Lautz vom Volksgerichtshof und der Polizeipräsident von Lübeck und SS- und Polizeiführer Lettland, Walther Schröder, bezogen stattliche Pensionen; der an der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes beteiligte Höhere SS- und Polizeiführer Heinz Reinefarth saß für den Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE) im Landtag; der hauptverantwortliche Euthanasie- und KZ-Arzt Werner Heyde agierte hier unter dem Decknamen Dr. Sawade als gefragter Gutachter des Landessozialgerichts, obwohl ein internationaler Haftbefehl vorlag und manch vornehmer Jurist und Arzt die wahre Identität kannte. - Kurz: Unser Land geriet mehr als einmal in Negativschlagzeilen.

Vor diesem Hintergrund ist es schon verwunderlich, aber vielleicht auch erklärlich, daß auf eine dezidierte wissenschaftliche Analyse der regionalen Zeitgeschichte verzichtet wurde, während anderswo renommierte Institutionen wie das Münchener Institut für Zeitgeschichte oder die im uns benachbarten Hamburg angesiedelte Forschungsstelle entstanden. Der Politologe Michael Freund und der Historiker Karl Dietrich Erdmann, um nur diese beiden Kieler Lehrstuhlinhaber zu nennen, waren international angesehene, produktive Wissenschaftler, der Letztgenannte saß auch im wissenschaftlichen Beirat des Münchner Instituts, aber in der regionalen, eigenen Geschichte bewegte sich - bezogen auf unser Jahrhundert - nichts Nennenswertes. Der für andere Themen und Jahrhunderte mit Recht be- und geachtete Inhaber des landesgeschichtlichen Lehrstuhls schrieb noch 1984 in einer verbreiteten Publikation, die als Grundsatzauseinandersetzung mit den ungeduldigen jungen Forschern verstanden werden sollte, folgende bezeichnende Sätze: "Aber dann, nach dem 30. Januar 1933, trat der Gau weder im Positiven noch im Negativen in der Geschichte des Dritten Reiches besonders hervor. Hier ging es weder besonders fanatisch und unmenschlich, noch besonders liberal oder human zu; alles in allem eine 'mittelbraune' und zeithistorisch nicht übermäßig interessante politische Landschaft." [2]

Und in einer inzwischen zwar nicht mehr vertriebenen, aber in allen Schulbüchereien vorrätigen Handreichung des IPTS von 1989 unter dem Titel "Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Teil V" heißt es im einführenden Text zum Kapitel Nationalsozialismus wörtlich: "Die nationalsozialistische Machtergreifung und die totalitäre Herrschaft des NS-Staates sind keine spezifischen Ereignisse der schles-


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wig-holsteinischen Geschichte, aber sie haben ebenso wie im ganzen Deutschen Reich auch in Schleswig-Holstein stattgefunden". Um weiter unten zu schließen: "Denn der eigentliche Schrecken geschah meist im Verborgenen oder weit entfernt." [3]

Das ist natürlich Unsinn: Auch die - wenigen - schleswig-holsteinischen Juden wurden entrechtet, deportiert und vernichtet; auch in Schleswig-Holstein gab es Konzentrationslager, wurden NS-Gegner und andere verfolgt und ermordet; auch in Schleswig-Holstein agierten GESTAPO, Sondergerichte und ordentliche Behörden, leisteten Menschen Widerstand, arbeiteten allerorten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene unter unmenschlichen Bedingungen, wurden sie wegen verbotener Beziehungen zu Deutschen öffentlich gehenkt; auch in Schleswig-Holstein verfolgte man 'Asoziale', Homosexuelle und vernichtete 'lebensunwertes Leben'. Usw. usf.

Es ist vor dieser Folie doch wohl verständlich, daß in den vergangenen 15 Jahren darüber gestritten wurde, ob nicht mehr zu tun wäre für die Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. Ich will die Konflikte von gestern nicht wiederholen: Es entstanden spezifische regionalgeschichtliche Arbeitskreise, die sich seit mehr als zehn Jahren mit Erfolg auf vernachlässigte Gebiete konzentrieren. Etablierte Vereinigungen folgten ihnen. An der Christian-Albrechts-Universität entstanden im letzten Jahrzehnt beachtliche Arbeiten. Und schließlich zog die Landespolitik nach: Das 1991 verabschiedete Landesarchivgesetz ist das forschungs- und benutzerfreundlichste seiner Art in Deutschland. Und 1992 wurde in Schleswig das Institut für Zeit- und Regionalgeschichte als Aninstitut der Bildungswissenschaftlichen Hochschule/Universität Flensburg gegründet. Seit einem Jahr sind wir vier Wissenschaftler, die neben der Lehre in Flensburg dem spezifischen Forschungsauftrag nachkommen. - Was vordergründige öffentliche Konflikte übrigens verdecken: Beide landespolitischen Entscheidungen werden von allen demokratischen Fraktionen ausdrücklich gemeinsam getragen.

Ich mußte diese einleitenden Bemerkungen machen, um zu erläutern, daß nicht zuviel erwartet werden darf beim Thema Forschungsstand. Unser Land hat - das sollte deutlich werden - in diesem Wissenschaftsbereich einen erheblichen Nachholbedarf [4] und kann nicht, wie unser Nachbarland Niedersachsen vor sieben Jahren, mit einem 1000 Titel umfassenden Forschungsbericht aufwarten. [5]

Zum eigentlichen Überblick [6], der - natürlich - keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt:

Der Forschungsstand zum Aufkommen des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein kann als befriedigend bezeichnet werden. Zunächst zu nennen ist Rudolf Heberles [7] wahlsoziologische Arbeit, die - in den Jahren 1932 bis 1934 entstanden - bereit 1945 im amerikanischen Exil, aber erst 1963 in Deutschland erschien. Heberle analysierte mit damals neuer Methodik Landvolkbewegung, politische Willensbildung in der Weimarer Zeit und Wahlerfolge der NSDAP. Arbeiten von Gerhard Stoltenberg [8] über politische Strömungen in der Landvolkbewegung aus dem Jahr 1962 und von Peter Wulf [9] über politische Haltungen im organi-


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sierten Handwerk (1969) sowie Heinz Sahners [10] Studie über politische Traditionen, Sozialstruktur und Parteiensystem in Schleswig-Holstein (1972) können als durch Heberle inspiriert eingeordnet werden. Erste fundierte Lokalstudien lieferten Harald Voigt [11] über Sylt (1977) und Hansjörg Zimmermann [12] über den Kreis Herzogtum Lauenburg (1978).

Rudolf Rietzler [13] hat 1982 unter dem Titel "Kampf in der Nordmark" eine bei Fritz Fischer entstandene Dissertation vorgelegt, die erstmals für unsere Region auch mentalitätsgeschichtliche Aspekte berücksichtigt, den "Nordmark- Mythos" betrachtet und die spezifisch schleswig-holsteinischen Elemente der NSDAP im hohen Norden herausarbeitet. Er widerlegt schlüssig das von Heberle und Stoltenberg behauptete liberale Klima in der Provinz während der Weimarer Zeit und inspirierte Arbeiten auf lokaler und Kreisebene: Peter Heinacher [14] für Flensburg (1986), Bernhard Michael Menapace [15] für Geesthacht (1991), Gerhard Hoch [16] für Kaltenkirchen (1988), Lawrence D. Stokes [17] für Eutin (1984) - ein voluminöses und angesehenes Standardwerk - sowie jüngst Wilhelm Koops [18] für Südtondern (1993) haben Monografien verfaßt, die das Aufkommen der NSDAP auf lokaler und regionaler Ebene analysieren - und übrigens den Forschungsstand und Rietzler weitgehend bestätigen.

Gewinnbringend auch die Studie von Broder Schwensen [19] über den "Schleswig-Holsteiner-Bund 1919-1933", ein Randthema aus dem Grenzraum. Weitere Beiträge wie der von Uwe Karstens [20] über die Dithmarscher NSDAP 1929/30 finden sich in Zeitschriften und Sammelbänden, unter denen vor allem der von Erich Hoffmann und Peter Wulf [21] besorgte Band '"Wir bauen das Reich". Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein' (1983) zu nennen ist. Auch erwähnenswert [22], weil in Schulen gut verwendbar, der von Kurt Hamer [23] und anderen 1983 für Rendsburg/Eckernförde herausgegebene Band "Vergessen und Verdrängt". Zur Geschichte der Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze liegen eindrucksvolle dänische Studien von Henrik Becker-Christensen und Johan Peter Noack vor. [24]

Außerordentlich unbefriedigend ist der Forschungsstand zur eigentlichen Herrschaftsphase des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. So fehlen Untersuchungen zum Aufbau des Herrschaftsapparates der Nationalsozialisten, sowohl der staatlichen Institutionen wie der eigenen Herrschaftsorgane der Partei. Es fehlen Biographien der wichtigsten Herrschaftsträger, Untersuchungen über die Kreis- und Ortsgruppenleiter, die Landräte und Bürgermeister. Hinsichtlich ihrer Tätigkeiten vor Ort herrscht meist Unklarheit, was in Ortschroniken und Festschriften zu apologetischen Betrachtungen und Fehlinterpretationen führt. Und schließlich gibt es keine wissenschaftlichen Arbeiten über das Reichskommissariat Ostland. [25] Der Historiker und Jurist Klaus Bästlein hat am markantesten auf die Defizite hingewiesen und selbst wichtige Beiträge geliefert.

Eine brauchbare Gesamtdarstellung der Zeit des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein ist in weiter Ferne. Mit Einschränkungen bietet der 1985 von Urs Justus Diederichs und Hans-Hermann Wiebe [26] herausgegebene Ta-


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gungsband "Schleswig-Holstein unter dem Hakenkreuz" Pionierbeiträge. Verstreut in der Zeitschrift für Schleswig-Holsteinische Geschichte, dem Jahrbuch 'Demokratische Geschichte', den verdienstvollen, vom AKENS herausgegebenen 'Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte', in den 'Grenzfriedensheften' [27] und schließlich in einzelnen Lokalgeschichten finden sich wertvolle Mosaiksteine. Mit Teil III der vom Flensburger Arbeitskreis für Stadt- und Regionalgeschichte gemeinsam mit dem IPTS herausgegebenen "Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins" [28] steht seit 1986 zumindest ein erster insbesondere für Schulen brauchbarer Quellenband zur Verfügung. Die genannte Arbeit von Stokes [29] für Eutin und das bei seinem Erscheinen 1980 erhebliche Reaktionen auslösende Buch Gerhard Hochs [30] über 'Zwölf wiedergefundene Jahre' in Kaltenkirchen sind meines Wissens die einzigen lokalen Gesamtdarstellungen [31] des Nationalsozialismus. Sehr gut in der Bildungsarbeit nutzbar sind der auf Kiel bezogene, 1994 vom "Asche-Arbeitskreis" herausgegebene Band [32] und weitere Beiträge und Dokumentationen. [33]

Forschungsschneisen existieren lediglich in den wichtigen Feldern Widerstand und Verfolgung. Die 1991 publizierte Dissertation von Detlef Korte [34] liefert die Geschichte eines Kieler Konzentrationslagers, des Arbeitserziehungslagers Nordmark. Elke Imberger [35] hat, ebenfalls im Rahmen einer 1991 veröffentlichten Dissertation - wie sie es nennt - "Widerstand von unten" in Lübeck und Schleswig-Holstein untersucht. Widerstand, insbesondere jener aus den Reihen der Arbeiterbewegung, wird in verschiedenen Aufsätzen beleuchtet. 1983 veröffentlichte Dorothea Beck [36] eine beachtliche Biografie des Lübecker Sozialdemokraten, Widerstandskämpfers und NS-Opfers Julius Leber. Die "Ermordung des Reichstagsabgeordneten Otto Eggerstedt im Spiegel der Justizurteile von 1949/50" behandelt Rainer Paetau [37] 1994 in einem Aufsatz, die "Vertreibung Kieler Wissenschaftler von der Christian-Albrechts-Universität [38] nach 1933" Ralph Uhlig [39], auch ausführlich in einer von ihm herausgegebenen Dokumentation.

Für die Konzentrationslager Schwesing [40] und Ladelund [41] sowie für Widerstand [42] und Verfolgung [43] vor allem in den Kreisen Steinburg [44] und Rendsburg- Eckernförde [45] liegen Beiträge beziehungsweise quellenkritische Darstellungen vor. Rolf Schwarz und Gerhard Hoch [46] haben 1985 unter dem Titel "Verschleppt zur Sklavenarbeit" eine erste Aufsatzsammlung über Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig-Holstein herausgebracht. Zur lokalen Geschichte der Psychiatrie [47] liegt seit 1988 die medizinische Dissertation von Peter Delius [48] über "Das Ende von Strecknitz" vor. Peter Sutter [49] hat 1986 einen Beitrag über Rickling geliefert. Auch Harald Jenners [50] Arbeiten sind hier zu nennen. Das Ende der ' jüdischen' Bevölkerungsgruppe ist durch verdienstvolle Arbeiten von Ole Harck [51], Dietrich Hauschildt [52], Klaus Bästlein [53] und zuletzt Torsten Mußdorf [54] erst im Ansatz erforscht. [55] Nur 0,2% der Bevölkerung stellend, waren die jüdischen Bürgerinnen und Bürger in diesem Land Objekte eines besonders absurden Antisemitismus.

Wirklich dünn ist der Boden auch bezogen auf die NS-Nachgeschichte. Aufgrund der Arbeiten von Kurt Jürgen-


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sen [56] und Helmut Grieser [57] sowie durch Monografien beispielsweise von Gabriele Stüber [58] zum "Kampf gegen den Hunger" (1984) bzw. Jenspeter Rosenfeldt [59] zur - gescheiterten - "Landreform in Schleswig-Holstein 1945-1950" (1991), besitzen wir ein ziemlich solides Wissen über die Besatzungszeit und die Bedingungen des Neubeginns. [60] Zur Entnazifizierung [61] aber, dem gesellschaftlichen Konfliktthema nicht nur in dieser Zeit, liegen lediglich erste Ansätze von Holger Otten [62] (1984) und Ulf Christen [63] (1991) vor. Die NS-Bewältigung [64] beziehungsweise ihre Defizite behandeln Aufsätze über die Landesregierungen Hassel von Bernd Kasten [65] (1993) und über die Landeskirche von Axel Schildt [66] (1994) sowie - bezogen auf die Justiz - das lesenswerte Buch "Ich habe nur dem Recht gedient" von Klaus-Detlev Godau-Schüttke [67] aus dem Jahr 1993. Eine kritische 'Schleswig-Holsteinsche Pressegeschichte' für die Jahre 1945 - 55 schrieben jüngst, 1994, Ute Haese und Torsten Prawitt-Haese. [68] Für die frühe Nachkriegsgeschichte der Verbände und politischen Parteien bleibt bis auf weiteres unverzichtbar der Klassiker von Heinz Josef Varain [69] aus dem Jahr 1964; lesenswert ist eine dänische Arbeit von Anders Ture Lindström zur politischen Geschichte Schleswig-Holsteins 1945 - 1954. [70] Über den Schleswig-Holsteinischen Landtag orientieren ereignisgeschichtliche bzw. chronikartige Arbeiten von Erich Maletzke. [71]

Das war es schon fast. Natürlich sind damit nicht alle Autoren genannt, vor allem jene nicht, die lokale oder spezielle Themen bearbeiteten. Nichtnennung bedeutet keine Ausgrenzung. Ein paar Arbeiten, die demnächst erscheinen werden und von denen ich Kenntnis habe, seien noch erwähnt: Peter Wulf verfaßt die Kapitel über Weimar und die NS-Zeit in der für 1996 angekündigten 'Neuen Landesgeschichte Schleswig-Holsteins'. Im Jahr 1995 wird endlich ein erstes, von Hans-Werner Prahl herausgegebenes Buch über die Christian-Albrechts-Universität, genauer einzelne Fakultäten derselben, in der NS-Zeit erscheinen. Elisabeth Vorderwülbecke hat ihre Dissertation zur schleswig-holsteinischen Kunst in der NS-Zeit verfaßt. Der bereits erwähnte Jurist Godau-Schüttke arbeitet über die Nachkriegsaffäre Heyde-Sawade.

Angekündigt sind ferner von einer dem Historischen Seminar der Christian-Albrechts-Universität zuzurechnenden Publikationsgesellschaft Veröffentlichungen über Displaced Persons und über die Wirtschaftspolitik der Landesregierungen Lüdemann und Diekmann 1947 - 1950, d.h. in der Phase des höchsten Flüchtlingsanteils in Schleswig-Holstein

Sollte diese Auflistung zu verwirrend sein: 1996 soll eine neu bearbeitete Bibiographie zum Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein von Detlef Korte [72] erscheinen.

Ein zweite Verwirrung könnte nach der Auflistung auftreten, nämlich der falsche Eindruck, es sei bereits hinreichend geforscht worden. Bei einer derartigen summarischen Auflistung werden sie leider leicht verdeckt, die großen Defizite, die nach wie vor zu beklagen sind. Ich sehe sie weiterhin auf vier Feldern:

1. Es fehlen grundlegende Studien zur Struktur der nationalsozialistischen Herrschaft in Schleswig-Holstein, nämlich zur Arbeit von Oberpräsidium, Regie-


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rung und Provinzialverwaltung, zum Agieren von Polizei und Justiz, zur konkurrierenden Machtstruktur der Partei und ihrer Untergliederungen.

2. Wünschenswert wären weitere exemplarische Untersuchungen über den Alltag, über Arbeit, Familie, Kirche, Dorf- und Stadtleben im Nationalsozialismus, über spezifische gesellschaftliche Gruppen wie Zwangsverschleppte, Bauern, über Anpassung, Aufstand, Verfolgung und Widerstand in allen Erscheinungsformen.

3. Mit Ausnahme der Besatzungszeit fehlen Studien zur NS-Nachgeschichte, zu Fragestellungen nach Kontinuitäten und Diskontinuitäten in Staat und Gesellschaft. Sie könnten auf der Mikroebene wie auf der Ebene sozialer Gruppen bearbeitet werden; auch sind Biographien von Opfern und Tätern interessant.

4. Schließlich fehlt die Einordnung in große, übergreifende Fragestellungen, fehlen Untersuchungen zur Modernisierungsfrage, zu Kontinuität und Wandlung von Mentalitäten, zur zäsurübergreifenden Sozialgeschichte der gesellschaftlichen Eliten.

Vor allem der letzte Aspekt verdient, so glaube ich, besondere Beachtung: zwölf Jahre, die Dauer der NS-Herrschaft, sind in einem individuellen menschlichen Leben kein besonders langer Zeitraum. Da gibt es - bei den Überlebenden - ein Leben vorher und ein Leben nachher. Da werden - bei den Anpassungswilligen - Karrieren umgesteuert, fortgesetzt oder erst gemacht. Und da gibt es beim Einzelnen das eigene Verhältnis zur jeweiligen Gesellschaft, zum gewandelten Staat. Wer also zäsurübergreifende biographische Linien und gesellschaftliche Kontinuitäten ausblendet, macht ebenso einen Fehler wie jene, die Brüche und Wandlungen in Staat, Kultur und Gesellschaft nicht wahrnehmen. Geschichte ist dynamisch, Historiker suchen nach prozeßhaften Anteilen der reinen Chronik, analysieren Kontinuitäten und Diskontinuitäten, die - auf verschiedene Sektoren bezogen, meist nicht völlig synchron, sondern phasenverschoben oder auch gegensätzlich verlaufen. Das ist unser Arbeitsfeld. Isolierte Betrachtungen haben darin nur Platz, wenn sie als Mosaiksteinchen eines bewegten Ganzen begriffen werden.

Vor dem Hintergrund der Defizite hat sich das IZRG in Schleswig für die ersten Jahre den Forschungsschwerpunkt "Herrschaftszerfall und Herrschaftsaufbau - Schleswig-Holsteinische Führungsschichten im 20. Jahrhundert" [73] festgelegt. Im Rahmen eines so allgemein definierten Forschungsvorhabens ist beabsichtigt, insbesondere die regionalen Führungsschichten in Schleswig-Holstein in den Jahren von 1930 bis 1960 zu untersuchen. Detlef Korte wird voraussichtlich im nächsten Jahr eine 'Sammelbiographie der schleswig-holsteinischen NSDAP- Kreisleiter' vorlegen, die auch methodisch interessant sein wird. Gerhard Paul erforscht - eingebunden in sein überregionales Projekt - Struktur, Geschichte und Personal der Gestapo in Schleswig-Holstein; auch diese Ergebnisse sollen 1996 publiziert werden. Beide Ansätze sind übrigens zäsurübergreifend und - soweit möglich - komparatistisch angelegt. Korte und Paul bereiten außerdem ein umfangreiches Projekt über die Entrechtung, Verfolgung und Ermordung der Juden in Schleswig-Holstein vor. Der zur Zeit bei uns tätige Kollege Eckhard


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Colmorgen schließt gerade ein Aktenerschließungsprojekt zum schleswig-holsteinischen Sondergericht ab. Erste Ergebnisse wird er im Sommer veröffentlichen, weitere auswertende Arbeiten folgen. Den Schwerpunkt auf die erste Nachkriegszeit legt Peter Wulf mit dem Thema "Kontinuität und Wandel des Parteienwesens in Schleswig-Holstein nach 1945"; er will zunächst eine Arbeit über die Landes-CDU verfassen. Ich schließlich befasse mich mit 'Kontinuität und Konflikt: Entnazifizierung in Schleswig-Holstein'. Auch dieses Projekt - schon der Arbeitstitel zeigt es auf - setzt einen zäsurübergreifenden Ansatz voraus. Das gilt auch für Vorüberlegungen zu einem langfristigen Projekt über Wiedergutmachung in Schleswig-Holstein und für die Publikation, die ich zunächst fertigstellen möchte, eine Biographie des Gauleiters, Oberpräsidenten und Reichskommissars Hinrich Lohse.

Wer aus der Geschichte lernen will, wird nicht erfolgreich sein, wenn er Wahrheiten und Handlungsanweisungen isoliert, aber auch nicht, wenn sie einzigartige historische Betriebsunfälle etwa nach dem bequemen Muster einer Massenverführung konstatiert. Moralische Entrüstung ist - zumindest bei unserem Thema - höchst angemessen und sozial schon deshalb nützlich, weil sie humane Normen verstärkt. Aber ein Stück nüchterne Distanz kann bei bestimmten Fragestellungen weitere Erkenntnisse liefern: So ist es moralisch ohne Frage ein himmelschreiender Skandal, daß im Nachkriegsdeutschland nur herzlich wenige für NS-Verbrechen büßten, dagegen zahllose Ex-Nazis unbeirrt ihre Karrieren im demokratischen Staat fortsetzten; vor allem deshalb, weil ihre Opfer Opfer blieben. Aber dieser Prozeß ist gleichzeitig aus soziologischer Perspektive in faszinierendes Exempel erfolgreicher Integration von Tätern.

Oder, als weiteres Beispiel, die Banalität des Bösen, von Hannah Arendt [74] in der Beobachtung des Eichmannprozesses erstmals herausgefiltert, inzwischen vielfach - auch empirisch - untermauert, nämlich die Tatsache, daß jene Massenmörder in den Zentralen des Terrors und an der Front hinter der Front "Ganz normale Männer" [75] waren, die übrigens niemand wirklich zu ihrem Handeln zwang; auch das eine Erkenntnis, die beim Erkennenden voraussetzt, daß er nicht nur eine Scheidung von den bösen anderen vornimmt. Wenn erkannt wird, daß Anpassung bis zur perfektionierten Inhumanität gesellschaftlich und staatlich unter bestimmten Voraussetzungen leicht möglich ist, wenn gesehen wird, daß gesellschaftliche Lernprozesse in gute wie in schlechte Richtung offenbar weitgehend ohne moralische Maßstäbe möglich sind, dann interessieren die konkreten Bedingungen, einzelnen Elemente und besonderen Phänomene dieser gesellschaftlichen Prozesse, um vielleicht wirklich für eine andere Zukunft lernen zu können. Oder auch nur, um sich, seine Region und deren Menschen - andere würden formulieren: seine Heimat - wirklich kennenzulernen, um zu wissen, was war. Auch hier, und vielleicht hier auch anders als anderswo.


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Anmerkungen

1. Mit Anmerkungen versehene Fassung eines Vortrags, gehalten auf dem "Forum Geschichte" der Landeszentrale für Politische Bildung am 16.2.1995 im Schloß in Kiel. Abkürzungen für genannte Periodika siehe Anmerkung 27.

2. Erich Hoffmann, Die Folgen der nationalsozialistischen Herrschaft für Schleswig-Holstein, in: Flensburg in der Zeit des Nationalsozialismus, zusammengestellt von Dieter Pust (Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Heft 10), Flensburg 1984, S. 49-82, hier: 52.

3. Wolfgang Weimar, Schleswig-Holstein in der Zeit des Nationalsozialismus, in: Institut für Regionale Forschung und Information im Deutschen Grenzverein e.V. und Landesinstitut Schleswig-Holstein für Praxis und Theorie der Schule (Hrsg.), Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Teil V, Geschichtlicher Hintergrund. Hinweise und Anregungen, Kiel 1989, S. 91-96, hier: 91, 93.

4. Vgl. Landeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.), Rechtsextremismus in Schleswig-Holstein 1945-1990. Antwort der Landesregierung auf die Große Anfrage der Fraktion der SPD, Kiel 1990; Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (Hrsg.), Arbeitsprogramm, in: IZRG-Hefte 1, Schleswig 1994.

5. Beatrix Herlemann, Karl-Ludwig Sommer, Widerstand, Alltagsopposition und Verfolgung unter dem Nationalsozialismus, Forschungsbericht, Hannover 1988.

6. Wichtige Hilfsmittel sind: Margot Knäuper, Detlef Korte, Bibliographie zum Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein. Berichtszeitraum 1945-1985, Kiel 1987 (Eine völlige Neubearbeitung mit Berichtszeitraum bis 1995 ist für den Winter 1995/96 angekündigt); der vorbildlich umfassende Rezensionsteil der ZSHG; die Literaturverzeichnisse größerer aktueller Arbeiten.

7. Rudolf Heberle, Landbevölkerung und Nationalsozialismus. Eine soziologische Untersuchung der politischen Willensbildung in Schleswig-Holstein 1918-1932, Stuttgart 1963.

8. Gerhard Stoltenberg, Politische Strömungen im schleswig-holsteinischen Landvolk 1918-1933, Düsseldorf 1962.

9. Peter Wulf, Die politische Haltung des schleswig-holsteinischen Handwerks 1928-1932, Köln/Opladen 1969.

10. Heinz Sahner, Politische Tradition, Sozialstruktur und Parteiensystem in Schleswig-Holstein. Ein Beitrag zur Replikation von Rudolf Heberles: Landbevölkerung und Nationalsozialismus, Meisenheim 1972.

11. Harald Voigt, Der Sylter Weg ins Dritte Reich. Die Geschichte der Insel Sylt vom Ende des I. Weltkrieges bis zu den Anfängen der nationalsozialistischen Diktatur, Münsterdorf 1977.

12. Hansjörg Zimmermann, Wählerverhalten und Sozialstruktur im Kreis Herzogtum Lauenburg 1918-1933. Ein Kreis zwischen Obrigkeitsstaat und Demokratie, Neumünster 1978.

13. Rudolf Rietzler, 'Kampf in der Nordmark'. Das Aufkommen des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein, Neumünster 1982.

14. Peter Heinacher, Der Aufstieg der NSDAP im Stadt- und Landkreis Flensburg 1919-1933, zwei Bände, Flensburg 1986.

15. Bernhard Michael Menapace, 'Klein-Moskau' wird braun. Geesthacht in der Endphase der Weimarer Republik 1928-1933, Kiel 1991.

16. Gerhard Hoch, Das Scheitern der Demokratie im ländlichen Raum. Das Beispiel der Region Kaltenkirchen/Hennstedt-Ulzburg 1870-1933, Kiel 1988.

17. Lawrence D. Stokes, Kleinstadt und Nationalsozialismus. Ausgewählte Dokumente zur Geschichte von Eutin 1918-1945, Neumünster 1984.

18. Wilhelm Koops, Südtondern in der Zeit der Weimarer Republik 1918-1933. Ein Landkreis zwischen Obrigkeitsstaat und Diktatur, Neumünster 1993.

19. Broder Schwensen, Der Schleswig-Holsteiner-Bund 1919-1933. Ein Beitrag zur Geschichte der nationalpolitischen Verbände im deutsch-dänischen Grenzland, Frankfurt a.M. 1993.

20. Uwe Karstens, Der Fall 'Grantz'. Innere Kämpfe in der dithmarsischen NSDAP 1929/30, ZSHG 112, Neumünster 1987.

21. Erich Hoffmann, Peter Wulf (Hrsg.), 'Wir bauen das Reich'. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein, Neumünster 1983. Darin: Wolfgang Kopitzsch, Politische Gewalttaten in Schleswig-Holstein in der Endphase der Weimarer Republik; Lawrence D. Stokes, Der Fall Radke. Zum Tode eines nationalsozialistischen 'Märtyrers' und die Folgen in Eutin 1931-1933; Christian M. Sörensen, Bürgerliches Lager und NSDAP in Husum bis 1933; Rudolf Rietzler, Gegründet 1928 / 29: Die Schleswig-Holsteinische Tageszeitung. Erste Gauzeitung der NSDAP; Gerhard Hoch, Artamanen in Schleswig-Holstein; Rolf Schwarz, Rendsburg und Büdelsdorf: Lokale Aktivitäten der Arbeiterparteien SPD und KPD; Peter Wulf, Ernst Oberfohren und die DNVP am Ende der Weimarer Republik; Peter Hopp, Bemerkungen zum 'Ostersturm' 1933; Jenns E. Howoldt, Die Aktion 'Entartete Kunst' im Lübecker Museum. Die Ereignisse und die Folgen; Ulrich Schulte-Wülwer, Der Flensburger Karikaturist Herbert Marxen; Erich Hoffmann, Die 'Gleichschaltung' des Flensburger Grenzlandtheaters und der szenische Untergang des 'Landesverräters' Carsten Holm; Klaus-J. Lorenzen-Schmidt, Landwirtschaftspolitik und landwirtschaftliche Entwicklung in Schleswig-Holstein 1933-1945; Klaus Groth, Der Aufbau des Adolf-Hitler-Koogs - Ein Beispiel nationalsozialistischen ländlichen Siedlungsbaus; Dietrich Hauschildt, Vom Judenboykott zum Judenmord. Der 1. April 1933 in Kiel; Reuven Golan, Aus


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der Erlebniswelt eines jüdischen Jugendlichen in Kiel Anfang der dreißiger Jahre; Kurt Jürgensen, Die Gleichschaltung der Provinzialverwaltung. Ein Beitrag zur Durchsetzung der nationalsozialistischen Herrschaft in Schleswig-Holstein (1932-1934); Reimer Möller, Der Volkssturm im Kreis Steinburg.

22. Siehe auch Lawrence D. Stokes, Sozialdemokratie contra Nationalsozialismus in Eutin 1925-1933, in: DG II, Kiel 1987; Leon Schirmann, Der Verlauf des Altonaer Blutsonntags vom 17. Juli 1932 und die Geschichtsschreibung, in: AKENS-Info Nr. 22, Kiel 1992; Torsten Schneider, Wolfram Schulz, Die Wählerschaft der NSDAP in Kiel, in: DG II, Kiel 1987; Hans-Christian Schramm, Das Aufkommen des Nationalsozialismus auf Fehmarn und die 'Pfingstunruhen' 1931, in: AKENS-Info Nr. 10, Kiel 1988; Dagmar Unverhau, Nationalsozialistische Machtergreifung und Gleichschaltung am Beispiel der Schleswiger Domschule dargestellt, in: ZSHG 108, Neumünster 1983; Rudolf Rietzler, Von der 'politischen Neutralität' zur 'Braunen Synode'. Evangelische Kirche und Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein 1930-1933, in: ZSHG 107, Neumünster 1982; Hans-Heinz Brandt, Die Umschichtung der Machtverhältnisse 1933 im Kreistag des Landkreises Oldenburg in Holstein, in: DG III, Kiel 1988; die Beiträge von Diederichs, Wulf, Lorenzen-Schmidt und Klatt in: Diederichs/Wiebe (Hrsg.), (Anm. 26).

23. Kurt Hamer, Karl-Werner Schunck, Rolf Schwarz (Hrsg.), Vergessen und Verdrängt. Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde. Eine andere Heimatgeschichte, Eckernförde 1984.

24. Henrik Becker-Christensen, Det tyske mindretal i Nordslesvig 1920-32, 2 Bde., Aabenraa 1990; Johan Peter Noack, Det danske mindretal i Sydslesvig 1920-1945, 2 Bde., Aabenraa 1989.

25. Klaus Bästlein, Das 'Reichskommissariat Ostland' unter schleswig-holsteinischer Verwaltung und die Vernichtung der europäischen Juden, in: Uwe Danker, Andreas M. Rink (Hrsg.), (Anm. 55).

26. Urs Justus Diederichs, Hans-Hermann Wiebe (Hrsg.), Schleswig-Holstein unter dem Hakenkreuz, Bad Segeberg/Hamburg 1985. Darin: Urs Justus Diederichs, Wahlverhalten und soziale Verhältnisse im Schleswig-Holstein des Kaiserreichs; Peter Wulf, Entstehung und Aufstieg der nationalsozialistischen Bewegung in Schleswig-Holstein; Klaus-J. Lorenzen-Schmidt, Die Landvolkbewegung in Schleswig-Holstein; Ingaburgh Klatt, Das Aufkommen des Nationalsozialismus am Beispiel Kiel; Urs Justus Diederichs, Widerstand im dritten Reich - Anmerkungen zur Widerstandsforschung und zum Widerstandsbegriff; Wolf-Dieter Hausschild, Kirchlicher Widerstand in Schleswig-Holstein; Detlef Korte, Die schleswig-holsteinischen Konzentrationslager; Urs Justus Diederichs, Nationalsozialistische Schrifttums- und Wissenschaftspolitik. Einführende Bemerkungen; Kurt Denzer, Charakteristische Merkmale der NS-Filmdramaturgie; Barbara Camilla Tucholski, 'Entartete' und 'reichsdeutsche' Kunst in Kiel um 1937; Urs Justus Diederichs, Kriegsende und Neuanfang in Schleswig-Holstein - Einführende Bemerkungen; Holger Otten, 'Die Kleinen hängt mann, die Großen läßt man laufen!' - Entnazifizierung in den Westzonen; Klaus Bästlein, Schleswig-Holstein: Ein deutsch-nationales Naturschutzgebiet für NS-Verbrecher? - Zur politischen Natur im nördlichsten Bundesland nach 1945; Heinz Sahner, Rechtsradikale Strömungen in Schleswig-Holstein: NSDAP, NPD und KLA.

27. Wichtige Periodika zur schleswig-holsteinischen Zeitgeschichte: ZSHG = Zeitschrift für Schleswig-Holsteinische Geschichte, hrsg. von Manfred Jessen-Klingenberg für die Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, Neumünster (jährlich); DG = Jahrbuch Demokratische Geschichte, hrsg. von Uwe Danker, Detlef Korte, Klaus-J. Lorenzen-Schmidt, Rolf Schulte, Jürgen Weber für den Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein, Kiel (jährlich); AKENS-Info = Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte, hrsg. Klaus Bästlein, Eckhard Colmorgen, Kay Dohnke, Detlef Korte für den Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein, Kiel (2-3 im Jahr); GFH = Grenzfriedenshefte, hrsg. von Jörn-Peter Leppien für den Grenzfriedensbund, Flensburg (4 im Jahr).

28. Institut für Regionale Forschung und Information im Deutschen Grenzverein e.V. und Landesinstitut Schleswig-Holstein für Praxis und Theorie der Schule (Hrsg.), Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins. Teil III. Von 1920 bis zur staatlichen Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg, Kiel 1986.

29. Anm. 17.

30. Gerhard Hoch, Zwölf wiedergefundene Jahre. Kaltenkirchen unter dem Hakenkreuz, Bad Bramstedt 1980.

31. Siehe auch: Heinz Bohlmann, Lauenburg/Elbe unter der Herrschaft des Nationalsozialismus 1933-1945, in: DG IV, Kiel 1989; Albrecht Schreiber, Zwischen Hakenkreuz und Holstentor. Lübeck 1925-1939 - von der Krise zum Krieg, Lübeck 1983.

32. Asche-Arbeitskreis (Eckhard Colmorgen, Sabine Hilge, Sigrun Jochims, Detlef Korte, Peter Meyer-Strüvy, Frank Omland, Monika Peters) (Hrsg.), Kiel im Nationalsozialismus. Materialien und Dokumente, Kiel 1994 ('Alternativer Stadtrundgang').

33. Siehe auch: Städtisches Museum Flensburg (Hrsg.), Flensburg in der Zeit des Nationalsozialismus. Publikation zur Ausstellung, Flensburg 1983; Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck (Hrsg.), Nationalsozialismus in Lübeck 1933-1945. Eine Dokumentation zur Ausstellung, Lübeck 1985; Werner Petrowsky, Arbeitskreis 'Geschichte der Lübecker Arbeiterbewegung' (Hrsg.), Lübeck - eine andere Geschichte. Einblicke in Widerstand und Verfolgung in Lübeck 1933- 1945, Lübeck (Jugendamt) 1986 ('Alternativer Stadtrundgang'); Arbeitsgruppe Stadtgeschichte am Internatgymnasium Schloß Plön (Hrsg.), Alternativer Stadt-


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führer zu den Stätten des Nationalsozialismus in Plön, Plön 1989; Arbeitskreis Asche-Prozeß (Hrsg.), Kiel. Antifaschistische Stadtrundfahrt. Begleitheft, Kiel 1983; Thomas Steensen (Hrsg.), Nordfriesland im Nationalsozialismus. Beiträge von der Fachkonferenz am 60. Jahrestag der 'Machtergreifung' in Bredstedt, Bredstedt 1993; Kay Dohnke, Die braune Armee, jubelnd von der Menge begrüßt...? Der 30. Januar 1933 und die Folgetage - Szenen der politischen Unruhe in Schleswig-Holstein. Eine Dokumentation zeitgenössischer Pressetexte, AKENS-Info Nr. 24, Kiel 1993; Johannes Tuchel, Reinhard Heydrich und die 'Stiftung Nordhav'. Die Aktivitäten der SS-Führung auf Fehmarn, in: ZSHG 117, Neumünster 1992; Rolf Schulte, Von trotzigen Germanen, grimmigen Ostlandreitern und der Familie Kallikak. Geschichtsunterricht in Schleswig-Holstein im Nationalsozialismus, in: DG V, Kiel 1990; Matthias Paustian, Die Nationalpolitische Erziehungsanstalt Plön 1933-1945, in: AKENS-Info Nr. 26, Kiel 1994; Beiträge von Lorenzen-Schmidt, Groth und Möller in: Hoffmann/Wulf (Hrsg.), (Anm. 21).

34. Detlef Korte, 'Erziehung' ins Massengrab. Die Geschichte des Arbeitserziehungslagers Nordmark Kiel-Russee 1944-1945, Kiel 1991.

35. Elke Imberger, Widerstand 'von unten'. Widerstand und Dissens aus den Reihen der Arbeiterbewegung und der Zeugen Jehovas in Lübeck und Schleswig-Holstein 1933-1945, Neumünster 1991.

36. Dorothea Beck, Julius Leber - Sozialdemokrat zwischen Reform und Widerstand, Berlin (West) 1983.

37. Rainer Paetau, Die Ermordung des Reichstagsabgeordneten Otto Eggerstedt 1933 im Spiegel der Justizurteile von 1949/50. Geschuldete Erinnerung, in: ZSHG 119, Neumünster 1994.

38. Vgl. auch Manfred Jessen-Klingenberg, Universität und Land. Geschichte der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft von 1918 bis 1968, Kiel 1971.

39. Ralph Uhlig, Zur Vertreibung der Kieler Wissenschaftler von der Christian-Albrechts-Universität nach 1933, in: ZSHG 118, Neumünster 1993; Ralph Uhlig (Hrsg.), Vertriebene Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel nach 1933. Zur Geschichte der CAU im Nationalsozialismus. Eine Dokumentation bearbeitet von Uta Cornelia Schmatzler und Matthias Wieben, Frankfurt a.M. 1991; siehe auch: Karl Dietrich Erdmann, Wissenschaft im Dritten Reich. Vortrag anläßlich der 300-Jahr-Feier der CAU 3.6.1965, Kiel 1965; Michael Salewski, Die Gleichschaltung der Christian-Albrechts-Universität im April 1933, Vortrag 26.4.1983, Kiel 1983.

40. Klaus Bästlein, Perke Heldt, Rainer Kühnast, Friedrich Pingel, Thomas Steensen, Martin Vollmer, Helmuth Wlazik (Hrsg.), Das KZ Husum-Schwesing. Außenkommando des Konzentrationslagers Neuengamme, Bredstedt 1983.

41. Jörn-Peter Leppien unter Mitarbeit von Klaus Bästlein und Johannes Tuchel, Konzentrationslager Ladelund 1944. Wissenschaftliche Dauerausstellung in der KZ-Gedenkstätte Ladelund, (Ladelund) 1990; Jörn-Peter Leppien (Hrsg.), Zur Ausstellung KZ Ladelund 1944 (Sonderheft der GFH mit Beiträgen von Jörn-Peter Leppien, Henry Mohrdeieck, Johannes Tuchel aus den GFH Nr. 4 1990 und Nr. 1 1991), Flensburg 1991; Jörn-Peter Leppien, 'Das waren keine Menschen mehr...'. Aus der Chronik der Kirchengemeinde - Pastor Meyer über das KZ-Ladelund 1944. Eine quellenkritische Studie (Sonderheft der GFH), Flensburg 1983.

42. Klaus Bästlein, 'Hitlers Niederlage ist nicht unsere Niederlage, sondern unser Sieg!' Die Bästlein-Organisation. Zum Widerstand aus der Arbeiterbewegung in Hamburg und Nordwestdeutschland während des Krieges, in: AKENS-Info Nr. 13, Kiel 1988; Reimer Möller, Widerstand und Verfolgung in einer agrarisch-kleinstädtischen Region: SPD, KPD und 'Bibelforscher' im Kreis Steinburg 1933-1945, in: ZSHG 114, Neumünster 1989; Lawrence D. Stokes, Kommunistischer Widerstand gegen den Nationalsozialismus in Eutin 1925-1934, in: AKENS-Info Nr. 22, Kiel 1992; Hildegard Kadach, Dieter Schlichting, Drei Leben gegen die Diktatur. Die Pinneberger Nazigegner Heinrich Geick, Heinrich Boschen und Wilhelm Schmitt, Pinneberg 1988; Karl-Werner Schunck, Exil in Skandinavien - zwei Lebensberichte: Anneliese Raabke und Martin Krebs, in: DG I und DG II, Kiel 1986, 1987; Horst Peters, Antifaschistischer Widerstand in Kiel: Schwer nachzuweisen - aber es gab ihn, in: AKENS-Info Nr. 6, Kiel 1985; Horst Peters, Zuchthausstrafen für Volksschädlinge. Eine Gruppe Kieler Sozialdemokraten im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, in: Arbeitskreis 'Demokratische Geschichte' (Hrsg.), Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950, Kiel 1985; Fritz Bringmann, Detlef Siegfried, Die Bringmanns. Erinnerungen an eine Familie in der Lübecker Arbeiterbewegung, in: DG IV, Kiel 1989; Beiträge von Diederichs und Hauschildt in: Diederichs/Wiebe (Hrsg.), (Anm. 26).

43. Klaus Bästlein, Schleswig-Holstein in den 'Meldungen wichtiger staatspolizeilicher Ereignisse'. August 1941 bis November 1944, in: AKENS-Info Nr. 7/8, Kiel o.J.; Klaus Bästlein, Der 9. April 1940, ein Brief und die Folgen. Der Fall Svend Johannsen, in: GFH 1 und 2, Flensburg 1990; Klaus Bästlein, Die Akten des ehemaligen Sondergerichts Kiel als zeitgeschichtliche Quelle, in: ZSHG 113, Neumünster 1988; Klaus Bästlein, Zum Erkenntniswert von Justizakten aus der NS-Zeit. Erfahrungen in der konkreten Forschung, in: AKENS-Info Nr. 9, Kiel 1987; Harald Jenner, Konzentrationslager Kuhlen 1933, Rickling 1988; Harald Jenner, Rolf Schwarz, Quellen zur Geschichte norwegischer Gefangener in Schleswig-Holstein im Zweiten Weltkrieg, in: AKENS-Info Nr. 18, Kiel 1990; Sigrun Jochims, Dokumente zur Geschichte der Gebrüder Lask, in: AKENS-Info Nr. 17, Kiel 1989; Uwe Danker, 'Ich möchte nur nicht, daß sie mir wieder treten.' Das 'asoziale' Leben der Betty V. in vier deutschen


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Staaten, in: AKENS-Info Nr. 24, Kiel 1993; Ingaburgh Klatt, Brigitte Templin, 'Lösch mir die Augen aus...' - Leben und gewaltsames Sterben der vier Lübecker Geistlichen in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Ausstellung im Burgkloster zu Lübeck, in: DG VIII, Kiel 1993; Volker Lassen, Todesurteile zur See. Zur Rolle der deutschen Marinekriegsgerichtsbarkeit im 2. Weltkrieg, in: AKENS-Info Nr. 6, Kiel 1985; Detlef Korte, Rolf Schwarz, Die Bernadotte-Aktion. Eine Fotodokumentation, in: DG II, Kiel 1987; Rudi Goguel, Cap Arcona. Report über den Untergang der Häftlingsflotte in der Lübecker Bucht am 3. Mai 1945, Frankfurt a.M. 1972; Beitrag von Korte in: Diederichs/ Wiebe (Hrsg.) (Anm. 26).

44. Robert Hagedorn u.a. (Hrsg.), Alltag im Nationalsozialismus im Kreis Steinburg, Itzehoe 1981; Klaus-J. Lorenzen-Schmidt (Hrsg.), Bei uns... 1933-1945. Broschüre zur Ausstellung, Engelbrechtsche Wildnis 1983.

45. Siehe Anm. 23.

46. Gerhard Hoch, Rolf Schwarz (Hrsg.), Verschleppt zur Sklavenarbeit. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig-Holstein, Alveslohe/ Nützen 1985; siehe auch Elisabeth Rehn: Die Ausländergemeinde in Heide während des II. Weltkrieges, in: AKENS-Info Nr. 16, Kiel 1989; Gerhard Hoch, Broweg - ein Straflager in Nordfriesland, in: GFH Nr. 1, Flensburg 1994.

47. zur Euthanasie auch: Klaus Bästlein, Die 'Kinderfachabteilung' Schleswig 1941 bis 1945, in: AKENS-Info Nr. 20, Kiel 1991; Rolf Schwarz, Ausgrenzung und Vernichtung kranker und schwacher Schleswig-Holsteiner. Fragen zu einem unbearbeiteten Problem der Geschichte unseres Landes 1939-1945, in: DG I, Kiel 1986.

48. Peter Delius, Das Ende von Strecknitz. Die Lübecker Heilanstalt und ihre Auflösung 1941. Ein Beitrag zur Sozialgeschichte der Psychiatrie im Nationalsozialismus, Kiel 1988.

49. Peter Sutter, Der sinkende Petrus. Rickling 1933-1945, Rickling 1986.

50. Harald Jenner, ... Ein langer Weg; Kropper Anstalten, Diakonissenanstalt, Diakoniewerk Kropp. 111 Jahre helfen, heilen, trösten, Flensburg 1990; Ingrid Genkel, Harald Jenner, Michael Wunder, Auf dieser schiefen Ebene gibt es kein Halten mehr. Die Alsterdorfer Anstalten im Nationalsozialismus, Hamburg 1987.

51. Ole Harck, Jüdische Denkmäler in Schleswig-Holstein, Kiel 1980; Ole Harck, Julius Magnus Ausstellung. Zur Geschichte der jüdischen Gemeinden in Schleswig-Holstein, Rendsburg 1985.

52. Dietrich Hauschildt, Vom Judenboykott zum Judenmord. Der 1. April 1933 in Kiel, in: Hoffmann/ Wulf (Hrsg.), (Anm. 21); ders., Novemberpogrom. Zur Geschichte der Kieler Juden im Oktober/November 1938, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte Band 74, Heft 7/8, Kiel 1988.

53. Klaus Bästlein, Die Judenpogrome am 9./10. November 1938 in Schleswig-Holstein, Eine organisationsgeschichtliche Skizze, in: GFH Nr. 3 und 4, Flensburg 1988.

54. Torsten Mußdorf, Die Verdrängung jüdischen Lebens in Bad Segeberg im Zuge der Gleichschaltung 1933-1939, Frankfurt a.M. 1992.

55. Vgl. die Sonderpublikation des Grenzfriedensbundes: Jörn-Peter Leppien (Hrsg.), Jüdisches Leben und die Novemberpogrome 1938 in Schleswig-Holstein, Flensburg 1988. Darin der Beitrag von Klaus Bästlein, (Anm. 53); sowie Ole Harck, Jüdische Kleinstadtgemeinden in Schleswig-Holstein 1900-1938, erläutert am Beispiel Rendsburg; Bernd Philipsen, Schimon Monin - Jüdisches Emigrantenschicksal. Geburtsort: Flensburg. Heimatstadt: Tel Aviv; Ole Harck, Bernd Philipsen, Hans F. Rothert, Ausgewählte Bibliographie zur Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein; die Aufsatzsammlung Uwe Danker, Andreas M. Rink (Hrsg.), 50 Jahre nach den Judenpogromen. Reden zum 9./10. November 1988 in Schleswig-Holstein. Darin: Lars Clausen, Die Probe der Verrohung; Johannes Tuchel, 'Jüdisches Museum Rendsburg' - Fragen zu seiner Konzeption und Umsetzung; Ole Harck, Jüdisches Leben in Schleswig-Holstein - Ein vergessenes Erbe; Raymond Wolff, 50 Jahre danach - Gedanken eines Juden in Deutschland; Josef Katz, Erinnerungen eines Überlebenden; Klaus Klingner, 'Legalisiertes Unrecht (9./10. November 1938)'; Peter Wulf, Die Verfolgung der schleswig-holsteinischen Juden im November 1938; Detlev J. K. Peukert, Die Deutschen und die 'Reichskristallnacht'; Klaus Bästlein, (Anm. 23); (Pressestelle der Landesregierung) Kiel 1989; Peter Wulf, 'Juda ist überall'. Antisemitismus in Schleswig-Holstein in der Zeit der Weimarer Republik, in: Landeszentrale für Politische Bildung (Hrsg.), Ausgegrenzt - Verachtet - Vernichtet. Zur Geschichte der Juden in Schleswig-Holstein, Kiel 1994; Ingaburgh Klatt, '...dahin wie ein Schatten'. Aspekte jüdischen Lebens in Lübeck, in: DG VII, Kiel 1992; Bernhard Herzberg, Eine Zeitgeschichte, in: DG VII, Kiel 1992; Joseph Katz, Erinnerungen eines Überlebenden, Kiel 1988; Heidemarie Kugler-Weiemann, Hildegard Lüder, Spuren der Geschwister Prenski, in: DG VIII, Kiel 1993; Frank Trende (Hrsg.), Streitfall Kunst-Geschichte. Jüdisches Museum Rendsburg (mit Beiträgen von Frauke Dettmer, Bernt Engelmann, Arie Goral, Kurt Hamer, Ole Harck, Jens Christian Jensen), Kiel 1991.

56. Kurt Jürgensen, Die Stunde der Kirche. Die Ev.-Luth. Landeskirche Schleswig-Holsteins in den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1976; ders, Die Gründung des Landes Schleswig-Holstein nach dem Zweiten Weltkrieg, Neumünster 1969; ders., Die Briten in Schleswig-Holstein 1945-1949, Neumünster 1989; ders., Die Entstehung des heutigen Schleswig-Holsteinischen Landtages 1945-1947, in: Rudolf Titzck (Hrsg.), Landtage in Schleswig-Holstein gestern - heute - morgen, Husum 1987; ders. (Hrsg.), Theodor Steltzer - Reden, Ansprachen, Gedanken 1945-1947, Neumünster 1986; ders., Die Verfassungspolitik der britischen Besatzungsmacht - Schleswig-Holstein auf dem Weg zum Gliedstaat der


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Bundesrepublik Deutschland, in: Vorstand des Lorenz vom Stein Instituts (Hrsg.), Vorläufige Verfassung des Landes Schleswig-Holstein vom 12. Juni 1946, Kiel 1986; ders., Die britische Südschleswig-Politik nach dem Zweiten Weltkrieg, in: ZSHG 110, Neumünster 1986.

57. Helmut Grieser, Reichsbesitz, Entmilitarisierung und Friedensindustrie in Kiel nach dem Zweiten Weltkrieg, Kiel 1979; Helmut Grieser, Schleswig-Holstein und die Reichseinheit 1945-1949, in: ZSHG 106, Neumünster 1981.

58. Gabriele Stüber, Der Kampf gegen den Hunger 1945-1950. Die Ernährungslage in der britischen Zone Deutschlands, insbesondere in Schleswig-Holstein und Hamburg, Neumünster 1984.

59. Jenspeter Rosenfeldt, Nicht einer... Viele sollen leben! Landreform in Schleswig-Holstein 1945-1950, Kiel 1991.

60. Vgl. auch Dietrich Vorpahl, Die Segeberger Flüchtlingskonferenz 1947. Zu den Bemühungen der schleswig-holsteinischen Landesregierung unter Hermann Lüdemann um einen Bevölkerungsausgleich, in: ZSHG 107, Neumünster 1982; Henning Loose, 'Wir bauen auf!' Sozialdemokratische Wirtschaftspolitik in Schleswig-Holstein 1947-1950, in: DG VII, Kiel 1992; Uwe Karstens, Das Lager Solomit, in: DG VI, Kiel 1991; Detlef Siegfried, Die Befreiung Elmshorns durch SPD und KPD im Mai 1945, in: DG III, Kiel 1988; Detlef Siegfried, Zwischen Einheitspartei und 'Bruderkampf'. SPD und KPD in Schleswig-Holstein 1945/46, Kiel 1992; Axel Glet, Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46, in: ZSHG 105, Neumünster 1980; Klaus Albert, Die Übernahme der Regierungsverantwortung durch die CDU im Lande Schleswig-Holstein. Rückblick auf die Regierungszeit von Ministerpräsident Dr. Walter Bartram (1950/51), in: ZSHG 108, Neumünster 1983; Arbeitskreis 'Demokratische Geschichte' (Hrsg.), Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950 (Sammelband), Kiel 1985; Torsten Prawitt, Kieler Kulturleben in der Trümmerzeit 1945-1948, Kiel 1986; Johan Peter Noack, Det sydslesvigske graensespoergsmaal 1945-1947, 2 Bde., Aabenraa 1991.

61. Siehe auch: Gerd Krämer, Der betriebliche Entnazifizierungsausschuß der Firma Menck & Hambrock in Hamburg Ottensen, in: DG VI, Kiel 1991; Gerhard Hoch, Die Zeit der 'Persil'-Scheine, in: DG IV, Kiel 1989; Uwe Danker, Kontinuität und Konflikt: Entnazifizierung in Schleswig-Holstein, in: IZRG-Hefte 1, Arbeitsprogramm, Schleswig 1994; Beitrag von Otten in: Diederichs/Wiebe (Hrsg.), (Anm. 26).

62. Holger Otten, Entnazifizierung und politische Säuberung in Kiel, in: Arbeitskreis 'Demokratische Geschichte' (Hrsg.), Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950, Kiel 1985.

63. Ulf B. Christen, Die Entnazifizierung im Schleswig-Holsteinischen Landtag 1946-1951, in: DG VI, Kiel 1991.

64. Siehe auch: Dietrich Kuhlbrodt, Erfahrungen mit der Vergangenheitsbewältigung nach 1945. Möglichkeiten und Grenzen des Instrumentariums, in: AKENS-Info 24, Kiel 1993; Arbeitskreis Asche-Prozeß (Hrsg.), Der Asche-Prozeß. Dokumente, Kiel 1985; Klaus Bästlein, Nicht nur Frau Freisler kassiert eine großzügige Rente. Vor allem Schleswig-Holstein zahlte und zahlt hohe Pensionen an NS-Verbrecher, in: AKENS-Info Nr. 5, Kiel 1985; Beiträge von Bästlein und Sahner in: Diederichs/Wiebe (Hrsg.), (Anm. 26).

65. Bernd Kasten, 'Das Ansehen des Landes Schleswig-Holstein'. Die Regierung von Hassel im Umgang mit Problemen der nationalsozialistischen Vergangenheit 1954-1961, in: ZSHG 118, Neumünster 1993.

66. Axel Schildt, 'Jetzt liegen alle großen Ordnungs- und Gesittungsmächte zerschlagen im Schutt'. Die öffentliche Auseinandersetzung mit dem 'Dritten Reich' in Schleswig-Holstein nach 1945 - unter besonderer Berücksichtigung von Stellungnahmen aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche, in: ZSHG 119, Neumünster 1994.

67. Klaus-Detlev Godau-Schüttke, Ich habe nur dem Recht gedient. Die 'Renazifizierung' der Schleswig-Holsteinischen Justiz nach 1945, Baden-Baden 1993.

68. Ute Haese, Torsten Prawitt-Haese, Dem Leser ein Halt in schwieriger Zeit. Schleswig-holsteinische Pressegeschichte 1945-55, Hamburg 1994.

69. Heinz Josef Varain, Parteien und Verbände. Eine Studie über ihren Aufbau, ihre Verflechtung und ihr Wirken in Schleswig-Holstein 1945-1958, Köln/ Opladen 1964.

70. Anders Ture Lindström, Landet Slesvig-Holstens politiske historie i hovedtraek 1945-1954, Flensburg 1975.

71. Erich Maletzke, Klaus Volquartz, Der Schleswig-Holsteinische Landtag. Zehn Wahlperioden im Haus an der Förde, Rendsburg o.J. (1983); siehe auch Gabriele Stüber, Kurt Jürgensen, Die parlamentarische Arbeit der zehn gewählten Landtage 1947-1987, in: Rudolf Titzck (Hrsg.), Landtage in Schleswig-Holstein gestern - heute - morgen, Husum 1987.

72. siehe Anm. 6.

73. Vgl. Institut für schleswig-holsteinische Zeit- und Regionalgeschichte (Hrsg.), Arbeitsprogramm, in: IZRG-Hefte 1, Schleswig 1994.

74. Hannah Arendt, Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen, München 1964.

75. Christopher R. Browning, Ganz normale Männer. Das Reserve-Polizeibataillon 101 und die 'Endlösung' in Polen, Berlin 1993.


Veröffentlicht in den Informationen der Schlewig-Holsteinischen Zeitgeschichte (Kiel) Heft 27 (Juli 1995) S. 55-67.


Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 27

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