Im Mittelalter und der frühneuzeitlichen Gesellschaft mußte der Patient selbständig oder mit Laiensystem die Ursache seiner Krankheit finden. Die Heilung geschah durch Magie und Segenssprüche, ausgeübt durch Wunderheiler, Kräuterweiber und Scharfrichter.
Das 16. Jahrhundert brachte den Aufstieg der Scharlatane in den großen Städten. Sie betonten mit eindrucksvoller Sprache und Gebärde die unfehlbare Wirkung ihrer Salben oder Wässerchen. Diese Zeit markierte auch den Beginn der Kommerzialisierung des Heilgewerbes. Das Ende des 18. Jahrhunderts brachte dann den Übergang vom beruflichen Pluralismus zum Expertentum im Gesundheitswesen. [1]
In der Taxe für niedere Chirurgen (Barbiere), 1820 vom Schleswig-Holsteinischen Sanitätskollegium herausgegeben, wurde beispielsweise unter der Nr. 132 eine Behandlungsmethode aufgeführt, die heute fast in Vergessenheit geraten ist, aber damals in hohem Ansehen stand: Das Setzen einer Fontanelle.
Dies geschah folgendermaßen: Hatte beispielsweise eine Patientin Migräne, dann wurde ihr an der Stelle, wo die Schädelknochen beim Säugling noch nicht zusammengewachsen sind, also an der Fontanelle, ein kleines Feld Haare abrasiert. Darauf wurde ein Blasenpflaster (Cantharidin = Spanische Fliege) gelegt. Die Blase wurde nach ein paar Tagen abgetragen, die Haut unempfindlich gemacht und Salpeter aufgetragen, worauf sich ein Schorf bildete, der wieder abfiel. In den Wundtrichter wurde eine Erbse gelegt und neu verbunden. Die schlechten Körpersäfte (= Eiter), die den Kopfschmerz erzeugten, sollten in einer "kleinen Quelle" (= Fontanelle) "abgeleitet" werden.
Um die uns heute so fremde Therapieform zu verstehen, muß man wissen, daß die Medizin früher eine andere Vorstellung von der Entstehung der Krankheiten hatte. Seit dem Altertum glaubte man, daß ein Ungleichgewicht der vier Körpersäfte Blut (sanguis), Schleim (phlegma), gelbe Galle (chol-) und schwarze Galle (melancholie) Krankheiten hervorrufen würde. Wollte man einen Patienten heilen, so mußten die überschüssigen Säfte entfernt werden. Dies geschah beispielsweise durch Aderlaß, Schwitzen, harn- und stuhlgangregulierende Mittel. [3]
Der Beginn der modernen wissenschaftlichen Medizin ist verknüpft mit den Namen von Ignaz Semmelweis (1861), Louis Pasteur (1865) und Robert Koch (1876), die die grundlegenden Forschungen zur Bakteriologie betrieben haben.
Im Gegensatz dazu haben sich die nichtwissenschaftlichen medizinischen Methoden sehr gut behaupten können, für die insbesondere Hahnemann mit der Homöopathie (1796) und Mesmer mit seinen magnetischen Kuren (1814) eintraten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Norddeutschland als Dritte die Methode "Schäfer-Ast" berühmt. [4] Dazu kamen noch Biochemie, Elektrizität, Handauflegen, Irisdiagnostik, Naturheilkunde und die Verwendung radioaktiver Substanzen (Radium). Wie der Tabelle zu entnehmen ist, gab es auch damals einige Ärzte, die nichtwissenschaftliche Heilmethoden anwandten.
Wir kennen heute rund 800 verschiedene Methoden der Randmedizin, deren größter gemeinsamer Nenner die in der Schulmedizin gut bekannte Placebowirkung bzw. Suggestion ist, welche in dem noch unzureichend erforschten Gebiet der Psychosomatik ihre Wirkung entfaltet. [5] Anthroposophische Medizin und Akupunktur wurden bis 1950 im Kreis Schleswig nicht öffentlich angeboten. Aber es gab skurrile Sonderformen: Der "biochemische Verein" in Arnis etwa bot 1922 (unter ärztlicher Leitung?) sogar "Medizin=Militarismus zum Wohl des Kranken" an. [6]
Die Vorläufer der Heilpraktiker waren "kluge Schäfer", "kluge Frauen" und "Kräuterfrauen", welche auch "Pfuscher" genannt wurden und von denen es laut Eiderstedter und Stapelholmer Wochenblatt vom 8. Januar 1891 in Schleswig-Holstein 49 gab. Zu dieser Gruppe gehörten lt. Sander ursprünglich auch
- das den Ärzten nachgeordnete Heilpersonal
- fahrende Heiler
- Hirten, Klee- und Wasenmeister (Abdecker), Scharfrichter, Henker
- Laienpraktiker im eigentlichen Wortsinn, die nur gelegentliche medizinische Empfehlungen oder Dienste etwa im Verwandten- oder Freundeskreis gaben; auch die Selbstmedikation fällt darunter
- auch geprüfte Personen (z.B. Ärzte!), die ohne die Erlaubnis (Approbation) der Obrigkeit praktizierten, wurden so genannt. [7]
Am 21. Juni 1869 erließ der Norddeutsche Bund eine neue Gewerbeordnung, die einerseits große wirtschaftliche Freiheiten brachte, auf der anderen Seite aber die Privilegien von Zünften und Ämtern für null und nichtig erklärte. Das hatte weitreichende Auswirkungen auf die medizinische Versorgung, denn neben den staatlich geprüften Personen (Apotheker, Ärzte, Zahnärzte und Hebammen) durften jetzt auch ungeprüfte Personen Heilkunde betreiben. Bis 1952 mußte beispielsweise ein Dentist bzw. Zahntechniker - was damals dasselbe war - nur dann eine Prüfung (ab 1921) ablegen, wenn er eine Krankenkassenzulassung haben wollte. Am 1. Juli 1883 wurde in die Reichsgewerbeordnung eingefügt, daß Nichtapprobierten die Ausübung der Heilkunde im Umherziehen verwehrt ist.
Am 3. September 1872 erließ die Regierung zu Schleswig eine Verfügung zwecks "Ablegung der Prüfung behufs Erlangung des Befähigungs=Zeugnisses als geprüfter Heildiener". Nur wer sie erfolgreich absolvierte, durfte sich "geprüfter Heildiener" nennen. Interessant ist, daß im Punkt 5 der Prüfungsordnung darauf gedrungen wurde, "auf genügende Kenntnis des Lesens und des Schreibens zu achten". Am 18. Februar 1903 wurde die Prüfung des "Heilgehülfen" eingeführt, dem Nachfolger des Heildieners. Die Heildiener und Heilgehülfen arbeiteten überwiegend in den Krankenhäusern. Sie hatten nichts mit Heilpraktikern gemein. Heute würde man sie als Krankenpfleger bezeichnen.
Im Gegensatz zu den spezialisierenden Berufsbezeichnungen wie Homöopath und Magnetiseur war C. Hansen aus Hademarschen 1908 der erste einer ganzen Reihe von "Heilkundigen". Dieser viel benutzte allgemeine Titel wurde erst 1933 durch den "Heilpraktiker" (P. Wagner, Kappelholz) abgelöst. Ihre Leistungen boten diese im Bereich der "Randmedizin" Tätigen oft in Zeitungsannoncen an, die damals ein vertrauter Anblick waren. A. Stengel aus Buhs bei Kappeln war aber der einzige, der seine Anzeige mit einem Bild schmückte.
Mit Beginn der 20er Jahre hatten die "Kurpfuscher" einen enormen Zulauf an Patienten, was die Ärzteschaft beängstigte. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wollte der Reichsärzteführer Dr. Wagner die Kurpfuscher und Naturheilärzte zusammen mit den naturwissenschaftlich geschulten Ärzten in eine "neue deutsche Heilkunde" integrieren. Dazu wurde 1933 der Einheitsverband der Heilpraktiker gegründet.
Die deutschen Ärzte, die sich den Raub an ihren jüdischen Kollegen gut haben munden lassen, wurden in ihrer Zufriedenheit jäh gestört. Der Naturheilpraktiker, der nun volle Gleichberechtigung erhielt, wurde ein wirtschaftlicher Konkurrent von ganz anderer Bedeutung als der jüdische Arzt. Die Hoffnung hinter der veränderten Berufsordnung, daß ein so erzogener Mitbürger Bagatellkrankheiten mit möglichst billigen (natürlichen) Mitteln behandeln und der Ärzteschaft möglichst wenig zur Last fallen würde. Die Ärzte sollten frei sein für die Behandlung lebenbedrohlicher Zustände, wie sie beispielsweise durch bewaffnete Auseinandersetzungen herbeigeführt werden.
Die größte Heilkräuterplantage Europas war im Konzentrationslager Dachau untergebracht, wo man hoffte, am preisgünstigsten produzieren zu können. Da aber weder die wissenschaftlich-theoretische Basis noch der praktisch-klinische Nutzen dieser Verfahren belegt werden konnte, vollzog sich Ende der 30er Jahre eine Abwendung von dieser Richtung. Am 17. Februar 1939 trat das Heilpraktikergesetz in Kraft, das eigentlich dazu dienen sollte, die "Barfußmedizin" auslaufen zu lassen, was aber 1957 durch ein Gerichtsurteil ins Gegenteil verkehrt wurde. Während den 10.000 Heilpraktikern 1939 (1997: 12.000) nur die Zahnheilkunde verwehrt war, sind ihnen heute darüber hinaus noch folgende Bereiche verboten worden: Geburtshilfe, Behandlung der Geschlechtsorgane, meldepflichtige Infektionskrankheiten, Röntgen, Totenscheine und verschreibungspflichtige Medikamente. [8]
Obwohl die Heilpraktiker vom Nationalsozialismus sechs Jahre lang stark gefördert wurden, engagierte sich im Kreis Schleswig doch keiner von ihnen für die NSDAP und auch nicht für eine andere Partei. Der Grund könnte darin liegen, daß das Kernstück der nationalsozialistischen Gesundheitspolitik - die Erblehre - ein Teilgebiet der wissenschaftlichen Medizin ist. Umgekehrt kann es nicht verwundern, daß es in dieser Region Vertreter der akademischen Heilberufe gab, die sich als NS-Protagonisten profilierten. Zu ihnen zählten:
Dr. med. Ernst Paulsen
Paulsen wurde 1886 in Kiel geboren, wo er anfangs wohnte, studierte und arbeitete. In Schleswig hatte die NSDAP in den zwanziger Jahren einen schweren Stand. Paulsen war 1925 der Gründer der dortigen Ortsgruppe der Partei [9], die ihre (meist auswärtigen) Mitglieder in der "Höheren Lehranstalt für praktische Landwirte" rekrutierte. Paulsen arbeitete wie Straub an der Landes-Heil- und Pflegeanstalt. Er starb 1927. [10]
Dr. med. Erich Straub
Oberarzt an der Landesheilanstalt in Schleswig, war schon 1922 Mitglied der NSDAP in München. Seine Wahl zum Stadtverordneten 1929 markierte den Aufschwung der NSDAP in Schleswig. [11] 1933 stieg er zum Landesrat in Kiel auf, und von 1941 bis 1943 war er im Rahmen der "Aktion T4" Euthanasie-Gutachter in Berlin. Gegen Kriegsende kam er ums Leben. [12]
Apotheker Max Klauder
Der angestellte Apotheker Max Klauder kam 1928 nach Schleswig. Er war damals schon seit einem Jahr Mitglied der NSDAP und reaktivierte hier die etwas eingeschlafene Ortsgruppe. 1929 wurde er Schriftwart, Kassierer und Mitglied des SA-Sturmes 7. Gegen Ende des Krieges zog Klauder nach Rendsburg, um dort eine eigene Apotheke zu eröffnen. [13]
Dr. med. dent. Adolph Herting
Herting wurde 1896 in Schleswig geboren. Er war Soldat in beiden Weltkriegen. Herting war Zahnarzt, der seine Dissertation über Schulzahnuntersuchungen geschrieben hatte. Diese führte er 1936 auch selbst im Kreis Schleswig ein. 1929 wurde er Mitglied der NSDAP, 1930 Ortsgruppenleiter in Schleswig, 1932 Kreisleiter, 1933 Stadtrat und kommissarischer Bürgermeister. Seine Amtszeit währte nur vier Monate. [14] Herting war einer der aktivsten Protagonisten des Nationalsozialismus. Mit seinen "Nationalsozialistischen Gedanken, Teil 1-7", publiziert in den Schleswiger
Nachrichten vom 23. März bis 7. April 1932, gab er tiefe Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt.
Herting setzte sich sehr für die Zwangssterilisation [15] ein und war in der sogenannten "Kampfzeit" (1930-1932) mit großem Abstand [17] der unangenehmste antisemitische Hetzer, wie zum Beispiel folgendes Zitat beweist: "Das, liebe Volksgenossen, ist die jüdische Fratze. Wenn wir an die Macht kommen, ist es Feierabend damit. Und das weiß der Jude." [18] Da er nur den "deutschblütigen in Deutschland das Recht auf Existenz" [19] zugestand, hat er damit allen "Nichtdeutschblütigen" in Deutschland mit der Vernichtung ihrer Existenz, wozu insbesondere das Leben gehört, gedroht. Diese Drohung im Verein mit seinen zahlreichen antisemitischen Äußerungen [20] belegen, daß Dr. Adolph Herting auch ein geistiger Wegbereiter des Holocausts an seinen Mitbürgern mosaischen Glaubens war, dem nach unserem derzeitigen Wissen mindestens 16 Schleswiger Bürger13 wie zum Beispiel der Schuster Berk Zarnowski und sein Sohn Wolf [21] zum Opfer fielen.
Herting wurde nach dem Kriege im Entnazifizierungsverfahren [22] in die Kategorie 3 (Minderbelasteter) eingestuft. 1954 gründete er den Zahnärzteverein, dessen 1. Vorsitzender er für 19 Jahre wurde und von 1973 bis 1981 gründete er zusammen mit Prof. Meyerhoff im Landeskrankenhaus Hesterberg die Zahnstation, wo Herting die geistig behinderten Kinder in Vollnarkose behandelte. [23]
Es gibt keinen Hinweis darauf, daß er damit irgendeine Wiedergutmachung betreiben wollte. Vermutlich gab diese Arbeit dem noch sehr rüstigen 77 Jahre alten Herrn die Möglichkeit, nach dem Ausscheiden aus der zusammen mit seinem ältesten Sohn geführten Gemeinschaftspraxis noch weitere neun Jahre zu arbeiten. Herting starb 1987.
Dr. med. vet. Georg Carstensen
Der Tierarzt Carstensen wurde 1930 in Leck Mitglied der NSDAP, wo er 1931 zum Ortsgruppenleiter aufstieg. 1933 avancierte er zum Kreisleiter von Südtondern und 1935 zum Kreisleiter des Kreises Schleswig. Mit einer Unterbrechung im Jahre 1936 hatte er dieses Amt bis 1945 inne. Zusammen mit dem Hauptschriftleiter der Schleswiger Nachrichten betrieb er 1935 eine bösartige öffentliche Hetze gegen den Schleswiger Bernhard B., der im selben Jahr von einem Sondergericht verurteilt wurde.
In Carstensens Entnazifizierungsakte fanden sich viele Anschuldigungen. Am 29. Juni 1948 wurde er als Mitglied des politischen Führungskorps wegen seiner Kenntnis der verbrecherischen Verwendung dieser Organisation zu zwei Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt. [24]
Außer in der NSDAP waren mehrere Mediziner aus der Region bereits zuvor im Stahlhelm sehr aktiv gewesen. Genannt seien hier
- Dr. med. Titschak, Augenarzt in Schleswig; Ortsgruppenführer des Stahlhelms. [25]
- Dr. med. dent. Johannes Trahn; 1931/ 1932 Führer des Stahlhelms im Kreis Schleswig. [26]
- Dr. med. dent. Ernst Meyer in Kropp; letzter Kreisführer des Stahlhelms. [27]
Der jüdische Heilkundige Henry Gerald
Unter den fast ausschließlich männlichen Heilpraktikern war Gerald zweifellos der prominenteste. Er wurde im Jahre 1900 geboren und begann seine Karriere 1924 als vielseitiger Zauberkünstler in einem Wander-Variete. [28] Ab 1926 arbeitete er als Heilkundiger. Er therapierte psychosomatische Erkrankungen erfolgreich mit Hypnose, wie in veröffentlichten Dankesschreiben seiner Patienten zu lesen ist, und kam zu Wohlstand, was seine Villa in der Rendsburger Königstraße 14
beweist. Seit 1926 kam er freitags und samstags (vermutlich) mit dem Zug von Rendsburg nach Schleswig in die Mansteinstraße 2 und betrieb dort seine Praxis in stundenweise gemieteten Räumen. Abends fuhr er dann wieder nach Hause. Offiziell war er aber nie in Schleswig gemeldet.
Während der Plakataktion gegen das Judentum wurde er am 5. April 1933 in Schleswig "als Jude entlarvt". In seiner letzten Anzeige in den Schleswiger Nachrichten vom 8. Februar 1934 gab er an, bis zum 16. Februar verreisen zu wollen. Henry Gerald wanderte stattdessen über Kopenhagen nach Amerika aus und starb dort 1989 im hohen Alter, geehrt durch den Ehrentitel "Doktor honoris causa". [29] Erwähnt wurde er auch in der ZDF-Dokumentarsendung "Cäsar, Cäsar!". [30]
1. Jütte, Robert: Ärzte, Heiler und Patienten. München 1991, S. 225-228.
2. XXIV Patent betr. die Erlassung einer Taxe für die den Aerzten und Wundaerzten zu entrichtende Vergütung für ihre ärztlichen und chirurgischen Bemühungen in den Herzogtümern Schleswig und Holstein vom 1sten Decbr. 1820 (Chr.S.), Schleswig-Holsteinisches Landesarchiv, Schleswig [künftig LAS] A9.
3. Ritter, Falk: Ateliers für künstliche Zähne. Schleswig: Selbstverlag 1996, S. 15-17; Federspiel, Krista und Herbst, Vera: Die Andere Medizin. Berlin: Stiftung Warentest 1996, S. 73-74.
4. Ebel, W.: Schäfer Ast. Winsen (Luhe): Ravens & Maack 1973. Ast schnitt Nackenhaare ab, betrachtete sie unter der Lupe und verordnete relativ harmlose Medikamente, was ihm täglich angeblich bis zu 1000 Patienten sicherte.
5. Kreyer, G.: Psychosomatische und somatopsychische Wirkungsmechanismen. In: Biologische Zahnmedizin (BZM) 13, 3 / 1997, S. 76-79.
6. Schleibote 21.11.1922.
7. Sander, Sabine: Handwerkschirurgen. Sozialgeschichte einer verdrängten Berufsgruppe. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1989. S. 50-51.
8. Ernst, E.: Außenseiter, Schulmedizin und nationalsozialistische Machtpolitik. In: Deutsches Ärzteblatt 1995; 92: A-104-107 (Heft 3).
9. Aus der Geschichte der NSDAP Ortsgruppe Schleswig, Schleswiger Nachrichten [künftig SN] 10.3.1934.
10. Paulsen, Ernst: Cholelithiasis beim Säugling. Med. Diss., Kiel 1912.
11. SN 17.12.1929; Aus der Geschichte der NSDAP Ortsgruppe Schleswig, SN 10.3.1934.
12. Auskunft von Erich Koch, Institut für Zeit- und Regionalgeschichte in Schleswig (IZRG-Datenpool).
13. SN 10.3.1934; LAS Abt. 320 Schleswig L. Nr. 130.
14. Herting, D.: Dr. Adolph Herting - nicht nur ein Schleswiger Leben. In: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 1997. S. 99 - 124.
15. Herting, A.: Nationalsozialistische Gedanken, Teil II, in: SN 24.3.1932.
16. Soweit andere Nationalsozialisten in Schleswig überhaupt Antisemitismus zeigten, war er doch relativ moderat. Dr. Straub: Volkszeitung 31.1.1930; auswärtige Redner, die alle von Herting begrüßt wurden: SN 3.2.1931, 15.1.1932, 22.2.1932, 18.3.1932; SA-Oberführer Jochen Meyer-Quade: SN 9.3.1931, 16.4.1932.
17. Herting, A.: Nationalsozialistische Gedanken, Teil III, in: SN 2.4.1932.
18. Vgl. Anm. 15.
19. SN 14.9.1931, 6.1.1932, 9.2. 1932, 11.3.1932, 23.3.1932, 2.4.1932, 5.4.1932, 22.4. 1932, 29.10.1932, 31.10.1932, 2.11.1932, 4.11.1932.
20. Vgl. Anm. 12
21. Skierka, J.: Juden in Schleswig - Einige Nachbemerkungen. In: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 1991, S. 97-100.
22. LAS Abt. 460.1 Nr. 125. Entnazifizierungsakte von Herting.
23. Malender Zahnarzt wurde 90. In: SN 7.10.1986.
24. SN 20.7.1935; IZRG-Datenpool.
25. Kreis- und Stadtarchiv Schleswig [künftig KStA] XXIII 2.2.23.
26. SN 8.8.1931.
27. LAS Abt. 320 Schleswig L. Nr. 148 Stahlhelm.
28. Friedrichstädter Zeitung 12.12.1924.
29. Rendsburg Tagespost (Schleswig-Holsteinische Landeszeitung) 23.2.1989.
30. ZDF 5.3.1990, 22.10 Uhr; Auskunft des Einwohnermeldeamtes Schleswig vom 29.5.1997. - Weitere Informationen über Henry Gerald gibt es im "Dr. Bamberger-Haus" in Rendsburg, der ehemaligen Synagoge.
Im Original enthält der Beitrag vier Abbildungen.
Der Autor: Dr. med. Falk Ritter, geboren 1946 in Bamberg, Zahnarzt in Schleswig, verheiratet, zwei Söhne. 1993 Promotion über ein psychologisch-soziologisches Thema. 1996 Buchveröffentlichung "Ateliers für künstliche Zähne, (Hof-)Zahnärzte, Zahntechniker, Dentisten und Barbiere im Kreis Schleswig und ihre Behandlungsmethoden im 19. Jahrhundert". Seit 1995 Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus.
Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 33/34