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Forum: Gedenken

Menschen und Orte

Gedenken und Erinnern in Schleswig-Holstein

Das Gedenken an die Opfer der NS-Herrschaft befindet sich in einer schwierigen Phase – in Schleswig-Holstein und anderswo. Während es vielfach gelungen ist, die Orte von Verbrechen als Gedenkstätten zu institutionalisieren, wird künftig nicht nur deren Finanzierung problematisch; auch die pädagogisch-didaktischen Konzepte müssen angesichts des Umstands neu durchdacht werden, dass altersbedingt immer weniger Zeitzeugen zur Verfügung stehen.

Institutionen und Individuen

War es früher nicht selbstverständlich, seitens lokaler Verwaltungen und politischer Institutionen Unterstützung für Gedenkveranstaltungen zu bekommen, ist das auf bestimmte Termine konzentrierte Gedenken inzwischen fast ritualisiert – es bedarf kaum mehr des Anstoßes von außen, damit Gemeinden entsprechende Gedenktage würdig begehen. Der Veranstaltungsmarathon im Mai 2005 zum 60. Jahrestag des Kriegsendes hat das eindrücklich gezeigt.

Seit einiger Zeit werden die Formen des Gedenkens durch die „Aktion Stolpersteine“ des Künstlers Gunther Demnig beeinflusst und erweitert. Die von ihm geschaffenen Steine zur Erinnerung an und Würdigung von Individuen erfahren in ihrer wirkungsvollen Schlichtheit, aber auch hohen Funktionalität sehr viel Zuspruch. Immer häufiger finden sich auch in Schleswig-Holstein Menschen, die Stolpersteine initiieren oder finanzieren wollen.

In dieser Situation soll das „Forum Gedenken“ eine Zwischenbilanz ziehen. Stellvertretend für andere Projekte stellen die Initiatoren drei Ansätze zur Schaffung neuer Gedenkformen vor. Zusätzlich haben wir die Gedenkstätten des Landes gebeten, sich in einem ausführlichen Steckbrief selbst vorzustellen. Abgerundet wird der Überblick durch eine Karte, die die vielfältigen Gedenkstätten und Mahnmale für die Opfer des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein verzeichnet.

Die Redaktion


Informationen zur Schleswig-Holsteinischen Zeitgeschichte Heft 47

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